Werkstattgespräche mit Thema „Wirtschaft“ in die dritte Runde

Bei der 2. Veranstaltung „Werkstattgespräch Soziales“ am 10. Mai im Hotel „Weigel’s Bergfreiheit“ in Silbach hatten Winterberger Bürgerinnen und Bürger erneut die Gelegenheit in kleinen Runden mit verschiedenen Impulsgebern ins Gespräch zu kommen. Wie wichtig das Thema Soziales für unsere Stadt ist, zeigten einige Fakten zu Beginn der Veranstaltung. So sind beispielsweise 9 Prozent der Kinder und knapp 5 Prozent der Jugendlichen in Winterberg von Armut betroffen.

Ulrich Schilling von der Caritas Brilon begleitete das Thema Armut und Ehrenamt. Bei seiner Vorstellung, in der er abwechselnd in die Rolle „Armut“ und „Reichtum“ schlüpfte und jeweils deren Sichtweise in kurzen Sätzen dem Publikum vortrug, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Hier wurde jedem vor Augen geführt, was Armut bedeuten kann. Es wurden Lösungen für Familien mit einem Alleinverdiener im Niedriglohnsektor diskutiert. Zum Thema Ehrenamt wurde die Ehrenamtskarte für die Feuerwehr als positives Beispiel genannt, die nach Meinung der Anwesenden auch für engagierte Bürgerinnen und Bürger aus den Bereichen Jugend- und Sozialarbeit eingeführt werden sollte. Generell würde auch die Einführung einer Bürgerkarte als positives Signal an die Winterberger Bevölkerung gesehen werden.

Als Impulsgeber für den Themenbereich Kinder und Familie konnte Anke Schmidt vom DRK-Kindergarten in Winterberg Einblicke in die Arbeit des Kindergartens und Familienzentrums mit der U3-Betreuung, und den speziellen Beratungsangeboten geben. Hier wurden unter den Anwesenden besonders das Thema der Finanzierung der Einrichtungen diskutiert. Zudem konnte Anke Schmidt von den unterschiedlichsten Lebenssituationen und den täglichen Herausforderungen der Kinder und ihren Familien berichten.

Patrick Arnold vom DRK-Seniorenzentrum „Josef-und-Herta-Menke“ Haus aus Silbach konnte umfassend vom Pflegealltag im Seniorenheim und den Herausforderungen zum Leben im Alter berichten. Diskutiert wurden die zukünftig benötigten Pflegeplätze, Alternativen zur bestehenden Versorgung in Winterberg und der Bedarf und die Vergütung von Fachkräften im Bereich der Pflege sowie Lösungsansätze im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Eine Imagekampagne analog zum aktuellen Projekt „Hand ans Werk“ der Städte Hallenberg, Medebach und Winterberg wird von den Gästen des Abends und vom Veranstalter als konsequenter nächster Schritt befürwortet, um dem Fachkräftemangel in den Pflegeberufen entgegenzuwirken.

Als weiterer Impulsgeber stand Andreas Ott vom Jobcenter des HSK zur Verfügung. Viele gesetzliche Regelungen führen in der täglichen Arbeit beim Jobcenter immer wieder zum Gefühl der Ungerechtigkeit. In diesem Zusammenhang wurden die Aufgaben der Kommune diskutiert. In Winterberg beziehen ca. 260 Haushalte „Hartz 4“ -Leistungen. Jugendliche in einer Jugendhilfeeinrichtung müssen zum Beispiel bei Aufnahme einer bezahlten Tätigkeit 75 Prozent der Einkünfte abgeben, um so zur Finanzierung der Einrichtung beizutragen. Welche Kinder müssen schon vergleichbare Anteile von Ihrem erarbeiteten Geld beim Ferien- oder Nebenjob an die Eltern abgeben? „So wird jedenfalls nicht vermittelt, dass sich Arbeit lohnt“, waren sich die Gäste des Abends einig.

Das dritte Werkstattgespräch am 29.05.2019 ab 18:00 Uhr im DRK-Kindergarten in Winterberg, Am Rad 16 oberhalb des Kirmesplatzes befasst sich mit dem Thema Wirtschaft. Wir freuen uns auf einen interessanten Abend mit Jürgen Bröker von Bröker Objekteinrichtungen, Dunja Tepel von greenline TRAINING, Christoph Klante von der Klante GbR und Michael Hoffmann vom ARQUS Ingenieurbüro GmbH & Co. KG . In den Gesprächen wird es Impulse und einen Austausch zu den Themen Handwerk, Entwicklungen des Ski-Tourismus, Qualifizierung von Mitarbeitern und Schulformen sowie Arbeitssicherheit und Umwelt- und Energiemanagement geben.

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